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Amelotatismus - Was? Wieso? Warum? - Gästebuch
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Herzlich Willkommen im Gästebuch! Ich freue mich hier über Lob, Kritik, Wünsche und Anregungen. Gerne darf es auch als Kontaktforum genutzt werden.
Name: | Lea | E-Mail: | lea_pregartbauerweb.de | Homepage: | - | Zeit: | 15.07.2013 um 09:02 (UTC) | Nachricht: | Hallo an alle,
im Rahmen meiner Bachelorarbeit im Fach Psychologie habe ich einen Fragebogen entworfen, mit dem Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Amelotalismus und Body Integrity Identity Disorder untersucht werden sollen. Der Fragebogen ist in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Erich Kasten, der schon seit Jahren im Forschungsbereich BIID sehr aktiv ist entstanden.
Über den unten stehende Link ist der Fragebogen, und eine ausführlichere Einleitung zu erreichen.
https://www.soscisurvey.de/biid_mancophilie/?=m
Falls ihr euch der Gruppe der der Amelos- oder auch BIID Betroffenen zuordnet wäre ich sehr dankbar wenn ihr euch ein paar Minuten Zeit nehmen würdet und den Fragebogen ausfüllt. Es sind ca. 30 Fragen. Jede einzelne Rückmeldung ist eine große Hilfe für die Untersuchung!
Liebe Grüße und im vor raus vielen Dank!
Lea |
Name: | Lara | Homepage: | - | Zeit: | 03.04.2013 um 21:57 (UTC) | Nachricht: | Hallo!
Mein Name ist nicht Lara, aber ich nenne mich jetzt einfach mal so. Ich bin 22, w, nicht-behindert und finde/fand meine Neigung auch sehr, ich suche nach einem richtigen Wort, abstoßend vielleicht. Ich habe mir schon als kleines Kind vorgestellt wie es wäre zum Beispiel sehr krank zu sein, ich fand das anziehend. Meine Eltern haben ein Kind auf Grund einer Behinderung verloren, ich weiß nicht ob es damit was zu tun hat. Ich wünschte (für mich) ich wäre nicht so. Das hätte mir viele Selbstzweifel und viel Zeug (v.a. in der Pubertät) erspart. Ich bin in einer sehr glücklichen Beziehung mit einem nicht-behinderten Mann und er weiß auch um meine Vorliebe. Er ist der einzige der das tut und er akzeptiert mich und es. Ich weiß nicht, warum ich das hier poste, dass ist das erste Mal, dass ich dazu was schreibe. Vielleicht sollte ich es einfach ausprechen: ich bin eine Ameline. Wobei ich mir auch schon überlegt habe, wie es wäre wenn ich eine Behinderung hätte. Ich weiß auch nicht. Alles bisschen verwirrend. Was ich eigentlich sagen wollte: ich weiß, dass Amelos einen schlechten Ruf haben. Ich bin mir aber auch sehr sicher, dass ich mir das nicht ausgesucht habe. Ich möchte niemanden diskriminieren oder reduzieren. Ich finde es sehr schlimm, dass es so viele schlechte Erfahrungen mit Amelos gibt. Ich wollte nur äußern, dass ich (und sicher auch viele andere) mir sehr sehr sehr viele Gedanken um das Thema gemacht habe, wie moralisch verwerflich es ist oder auch nicht ist es ist. Ich denke, wenn man andere Menschen mit Respekt behandelt und vielleicht auch Toleranz würden viele unangenehme Situationen nicht entstehen. Naja.
Liebe Grüße in das Weltall des Internets!
Lara | Kommentar: | Hallo Lara!
Danke für deine Offenheit. Das ist genau der Grund, warum ich diese Seite gemacht habe.
Zum einen um Amelos zu zeigen, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein sind.
Zum anderen um Behinderten zu zeigen, dass unsere Neigung ein ganz "normaler Fetisch" ist, und wir niemanden auf seine/ihre Behinderung reduzieren wollen.
Danke nochmals!
Der Norbert |
Name: | REINER | E-Mail: | ringoo2002arcor.de | Homepage: | http://www.youtube.com/watch?v=VPjfghkKAHY | Zeit: | 26.03.2013 um 23:27 (UTC) | Nachricht: | bin von gayroyal durchn link hier hin gelockt worden!da kann ich nu auch ma ein ehrliches "TOLLE PAGE!"raushaun,bei gayroyal find ich das immer albern!ICH BIN ÜBRIGENS EIN LINKS AMPUTIERTER ROLLISITZER,im rolli sitz ich aber wegen nem brustwirbelbruch der linke unterschenkel wurd erst 1994 abgesäbelt!das dieser makel(amputierung mein ich)mich zum lustobjekt macht war mir garnicht bewusst,aber wenns so ist find ich das eher geil als diskreminierend,hatte schon dates mit typen die auf meine langen haare standen und auch welche mit welchen die meine tatoos mochten und hab mit fetischen also null problem,MEIN FETISCH IST SEIT ICH IN DER PUPERTÄT BIN DER ERIGIERTE SCHWANZ!und das sollte für den andern auch aktzeptabel sein!wie auch immer ich werd gleich noch was ins tiefblaue forum schreiben und mach hier mit nem daumen nach oben erstmal schluss |
Name: | Jeanette | Homepage: | - | Zeit: | 31.12.2012 um 14:34 (UTC) | Nachricht: | Hallo Norbert,
ich habe gerade eben deine Homepage angeschaut und gelesen,weil ich einfach etwas mehr über den mir zuvor unbekannten Begriff Amelotatismus erfahren wollte.
Du schreibst,dass Du leider sehr wenig Resonanz darauf bekommen hast,obwohl täglich doch eine beachtliche Anzahl von Menschen deine Seite besuchen.Deshalb möchte ich jetzt nicht zu denen gehören,die still schweigen,sondern werde Dir ein paar Zeilen hinterlassen.
Erstmal ein grosses Kompliment an Dich,dass Du überhaupt so offen darüber schreibst,und auch einiges über deine Person preis gibst.Finde ich sehr mutig,und ich habe grossen Respekt vor Menschen,die zu was stehen können,was vielleicht nicht unbedingt der vorgegebenen Norm entspricht.
Dein Text ist sehr informativ und vor allem menschlich geschrieben,so dass ich mir gut vorstellen kann,wenn man davon zum ersten Mal hört,es auch gut tolerieren kann,ohne negativ darüber zu denken.
Ich selber bin damit gestern zum ersten Mal konfrontiert worden.Durch eine Kontaktanzeige traf ich auf einen Mann,der mir von seiner Neigung erzählte.Ich bin eine Frau ohne jegliche Behinderung.Meine erste Reaktion war nicht geschockt,sondern eher erstaunt,verbunden mit grosser Neugier: warum,weshalb...ich empfand es nicht als pervers oder sonst was in der Art,sondern einfach als besondere Neigung.Und wenn man näher darüber nachdenkt,und vielleicht auch Mal von unserem Normdenken abweicht,ist es eben auch nichts anderes, als wenn man auf ganz bestimmte Dinge eines jeweiligen Menschen steht,wie blond,schlank,grosser oder kleiner Busen....
Zum Schluss möchte ich Dir einfach sagen: Toller Beitrag! Und ich hoffe,dass es den einen oder anderen dazu anregt,auch mal über Toleranz nachzudenken.
Ganz lieber Gruss von
JEANNETTE |
Name: | Larry | E-Mail: | mysteriebutlovelygmai.com | Homepage: | http://myownpsyco.blogspot.de/ | Zeit: | 28.12.2012 um 18:03 (UTC) | Nachricht: | Falls ich das hier posten darf, guckt euch doch mal folgenden Link an. Ich habe heute selber einen Blog erstellt auf welchem ich einfach mal alles aufgeschrieben habe zu diesem Thema, was mir durch den Kopf geht.
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen und hoffe, dass es sowohl mir als auch euch hilft!
http://myownpsyco.blogspot.de/ | Kommentar: | Klar darfst du dass hier schreiben! |
Name: | Larry | E-Mail: | mysteriebutlovelygmai.com | Homepage: | - | Zeit: | 27.12.2012 um 17:31 (UTC) | Nachricht: | Hallöchen,
ich (weiblich, fast 21) bin grade beim Googlen zu diesem Thema auf dieser Seite gelandet und fand es sehr interessant.
Zunächst einmal finde ich den Haupttext und auch die Kommentare und verschiedenen Sichtweisen sehr interessant.
Ich persönlich kann mich leider mit den Symptomatiken identifizieren. Ich persönlich meine damit jedoch nicht das amputieren von Gliedmaßen.
Schon seit ich denken kann, habe ich zu Menschen mit Behinderungen (Blind, Lähmung, Taub, Anfälle, u.ä.) ein gestörtes Verhältnis. Ich habe es schon immer gemerkt, es war mir peinlich und verstehen kann ich es bis heute nicht so recht.
Mittlerweile denke ich, dass es vielleicht von dem unerfüllten Wunsch nach Aufmerksamkeit und bedingungsloser Liebe kommt.
Ich habe extrem (finde ich von mir selber) kranke Gedanken/Fantasien in denen ich mir vorstelle, dass ich eine dieser oben genannten Behinderungen hätte. Wenn ich daran denke, Betroffene draußen, im TV oder gar nur auf einem Bild sehe erregt mich das.
Das wiederum belastet mich und ich schäme mich vor mir selber.
Manchmal träume ich sogar von einer eigenen Behinderung. Ich sehe wie man sich um mich kümmert und das macht mich “verrückt” -um es mal so zu nennen-.
Schon früher habe ich immer in meine Lampe geguckt in der Hoffnung zu erblinden. Denn davor wurde man ja immer von den Eltern gewarnt. Trotz Laserpointer etc. hat es jedoch nicht geklappt.
Sogar einen Rollstuhl und Krücken besitze ich um es noch besser nachempfinden zu können. Sogar einmal draußen war ich mit beidem. Habe ich mich danach jedoch nicht mehr getraut. Ich bin ein ehrlicher Mensch und kann nicht Lügen, bzw. etwas vortäuschen, das ich nicht habe. Dennoch ist mein, mich selber ekelnder, Wunsch danach sehr groß.
Ich würde es zu gerne los werden oder wenigstens wen kennen lernen der damit zurecht kommt..
Es ist mir verständlich, dass Außenstehende dafür kein Verständnis haben – ich selbst finde es suspekt von mir selber. Ich kann euch sagen, es ist nicht leicht und ich leide darunter, weil ich das nicht empfinden will. | Kommentar: | Hallo Larry!
Mit dem was du da schilderst, stehst du nicht allein.
Google mal nach BIID (Body Integrty Identity Disorder)oder gehe auf forum.biid.ch
Dort kannst du auch Kontakte zu anderen knüpfen, die auch so empfinden.
Gruß Norbert |
Name: | Karl | Homepage: | - | Zeit: | 16.12.2012 um 13:25 (UTC) | Nachricht: | Hallo Moni, lieben Dank für den Abschiedsgruß (ich hoffe nur nicht für immer:-()! Tja, die Sehnsucht...also bei mir ist sie schon sehr deutlich ausgeprägt; und ob sie mich beherrscht...darauf mag ich mich auch nicht festlegen, zweifelsohne "treibt" sie mich weiter, so dass jeder Tag die Option auf einen völligen Lebens-Neubeginn beinhaltet. So nach dem Motto: und wenn ich nur am letzten Tag meines Lebens rundum glücklich werde, aht sich's doch gelohnt:-)
In diesem Sinne!
LG Karl
Ad Norbert: Ja, leider werden sachliche und konstruktive Diskussionen rund um das Thema "A." m.E. viel zu wenig oft geführt... |
Name: | Moni | Homepage: | - | Zeit: | 14.12.2012 um 11:36 (UTC) | Nachricht: | Hallo Karl,
gestern vergaß ich noch den Abschiedsgruß, normalerweise bin ich nicht so unhöflich, da waren die Finger schneller als das Hirn. Das kommt bei mir öfter vor! Meistens ist meine freche Klappe schneller als das Hirn!
Ich fand heute einen Spruch der mir gut gefällt und der zu unserer Unterhaltung passt:
Jene, die ihre Sehnsucht zu zügeln wissen,
können das nur,
weil ihre Sehnsucht schwach genug ist,
beherrscht zu werden.
William Blake
Grüße von Moni | Kommentar: | "Danke!" an Moni und "Danke! an Karl. Ihr füllt dieses Gästebuch mit Leben und ich bin davon überzeugt, dass viele Leser meiner Seiten eure Argumente verfolgen. Gerne dürfen andere sich auch daran beteiligen. Gruß an alle vom Norbert. |
Name: | Moni | Homepage: | - | Zeit: | 13.12.2012 um 18:45 (UTC) | Nachricht: | Lieber Karl,
Erklärungen sind wichtig wenn man sich näher kommen will, aber da scheint ja das Problem zu liegen, viele Behinderte wollen Amelos nicht näher kommen. Wobei ich den Eindruck habe, dass jüngere amputierte Frauen nicht mehr ganz so zurückhaltend sind.
Ich kenne allerdings nur wenige Amputierte, da ich selbst von Geburt an behindert bin kenne ich auch hauptsächlich solche Behinderte.
Also diese Aussage: "Nur weil es Amelos gibt find ich keinen.." kenne ich gar nicht! Ich kenne "Weil ich behindert bin finde ich keine/n"
Wie auch immer, wir Behinderte haben sicher Probleme uns selbst zu akzeptieren und lustvoll mit unserem Körper umzugehen, was auch eine Hinderungsgrundsein kann einen Partner zu finden. Aber das ist manchmal auch verdammt schwer.
Was die körperliche Attraktivität angeht, ist es doch völlig normal sich einen Partner zu suchen den man attraktiv findet! Das machen wir Behinderte doch auch!
Also wenn Jonny Depp bei mir vor der Tür stünde (nur mal angenommen) dann würde ich auch nicht denken "Oh jetzt müssen wir mal reden und sehen ob wir uns sympathisch sind!" Da hätte ich ganz andere Phantasien! Eine wahre Liebe ohne optische Reize mag es geben, aber es ist nicht die Regel!
Du hast den wunden Punkt klar benannt, wenn der Reiz eine körperliches Defizit ist, dann wird das nicht akzeptiert. Dennoch gibt es ja Amputierte die sich auf einen Kontakt einlassen und ich drück dir fest de Daumen, dass du eine passende Partnerin findest mit der du glücklich bist!
Ein behutsames Vorgehen ist dabei sicher hilfreich. |
Name: | Karl | E-Mail: | Karl2278gmail.com | Homepage: | - | Zeit: | 11.12.2012 um 23:01 (UTC) | Nachricht: | Liebe Moni,
...nun, Rechtfertigungen...vielleicht sind es weniger solche als vielmehr Erklärungen, um ein bisschen Licht in die wohl völlig unterschiedlichen Welten zu bringen. - Amelos neigen sicher dazu, die real vorhandene Beeinträchtigung im emotionalen und praktischen Sinn zu unterschätzen; wie auch betroffene Frauen/Männer die Lebenswelten von Amelos nicht recht einschätzen können/wollen. Ich hoffe, dass ich mich jetzt nicht unbeliebt mache, aber manchmal scheint es mir, dass das "Phänomen Amelo" als Schutzmäntelchen gegen eigene, nicht aufgearbeite Defizite verwendet wird. Ganz grob vereinfacht nach dem Motto: "Seht her, ich bekomme keinen Partner, weil nur A. unterwegs sind."
Negative Einzelausprägungen wird es wohl leider immer geben; stalking und ähnliches stellt nun mal ein no-go dar, egal wer's macht.
Ich wage es auch zu bezweifeln, ob es einen ganz klaren, wissenschaftlich definierbaren Strich zwischen A. und Nicht-A. gibt; und wenn ja, ob dieser im Einzelfall auch zu erkennen ist. Und überhaupt: wie viele Beziehungen (im "Normalmenschbereich") werden geschlossen, wo man dann schon laut über die Motive nachdenken darf...wenn der reife, erfolgreiche Zahnarzt eine deutlich jüngere, attraktive Dame "abbekommt" als ein 20 Jahre ältere Sozialhilfeempfängerin, dann mag das nicht ausschließlich nur in seiner netten Art zu suchen sein;-) - So traurig es letztlich ist...die wahre Liebe, gegründet auf ganz reinen Gefühlen, unter völliger Ausklammerung optischer und materieller Reize, dürfte es eher nicht geben.
Allerdings - und das ist der Punkt - die Hinwendung zu einem sog. körperlichen Mangel (der dem/der Betroffenen noch dazu Schmerz, zumindest aber Unpässlichkeiten bereitet) ist defintiv nicht sozialverträglich, auch wenn sie per se noch keinen Schaden stiftet.
Ganz sicher, im Idealfall kann ein Amelo etwas geben, wozu ein "Normalo" nicht fähig wäre...mitunter besteht vielleicht beim Normale auch dei Gefahr, 2endlich" wieder mal eine (aus seiner Sicht) Partnerin zu haben, die nicht ständig mit Prothesen und ähnlichem hantieren muss; insgeheim vermute ich, dass Normalos Menschen mit Beeinträchtigung sowieso großflächig meiden, aber da kann ich mich auch irren.
Tja...sehr viele Aspekte und viel Theorie. Und ich für mich haben noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben, mal auf die "Richtige" zu stossen.
Sicher nicht ungeschickt wäre es, in behutsamem Herantasten Synergien zu finden.
LG Karl |
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